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Deutschland und Tschad: bilaterale Beziehungen
Diplomatische Beziehungen bestehen seit der politischen Unabhängigkeit des Tschad, 1960. Das deutsche Engagement in Tschad orientiert sich am integrierten Ansatz von Außen-, Entwicklungs-, und Sicherheitspolitik. Deutschland begleitet die politische Transition in Tschad, die zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung durch Wahlen des Staatsoberhaupts (Präsident – Wahl erfolgte am 6. Mai 2024) und einer Volksvertretung (Parlament – Wahlen für 29. Dezember terminiert) führen soll.
Begrenzte Lebensgrundlagen, in den halb- und trockenen Landesteilen, die verstärkt dem Klimawandel unterliegen, erfordern humanitäre Hilfe für Tschad. Der Krieg in Sudan führt zu zusätzlichen Fluchtbewegungen und humanitären Bedarfen. Bis Herbst 2024 sind über 900.000 Personen aus Sudan nach Tschad geflohen, während im Bereich des Tschadsee humanitäre Bedarfe fortbestehen.
Deutschland unterstützt die Bevölkerung über Hilfsorganisationen wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, das Flüchtlingshilfswerk und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Schwerpunkte liegen in der Ernährungssicherheit, der Wasser- und Gesundheitsversorgung sowie humanitären Schutzmaßnahmen (insb. für Frauen und Kinder). Regionale Stabilisierungsprojekte zielen besonders auf die Tschadseeregion. Das Stabilisierungskonzept basiert auf der Stärkung der zivil-militärischen Koordination und Kooperation zwischen den Anrainerstaaten und der internationalen Gemeinschaft, um in Konfliktgebieten eine positive staatliche Präsenz (Sicherheit und Dienstleistungen) für die Bevölkerung aufzubauen und terroristische Bedrohungen einzuhegen. Die Zivilgesellschaft soll gestärkt und Kapazitäten zum Schutz von Frauen und Mädchen ausgebaut werden.
In der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Deutschland Tschad über regionale Vorhaben, die strukturbildende Übergangshilfe und die Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“. Der Fokus liegt auf einer Stärkung der Widerstandsfähigkeit, Ernährungssicherung und Verbesserung der Lebensgrundlagen der einheimischen wie der nach oder in Tschad geflüchteten Bevölkerung. Die technische und finanzielle bilaterale Entwicklungszusammenarbeit ist seit 2008 eingestellt.